Luise Kinseher kommt nach Hahnbach

Luise Kinseher kommt am Mittwoch nach Hahnbach. Ab 20 Uhr ist sie (zeitweise mit ihrem Dackel) auf der Freilichtbühne auf dem Frohnberg.

Das neue Kabarettprogramm von Luise Kinseher beschäftigt sich mit einer Frage von globalem Ausmaß: Welche Bedeutung hat Bayern vom Weltraum aus betrachtet? Und welche Bedeutung hat das für die Welt? Bayern passt gerade mal auf einen moosgrünen Bierdeckel, der bei Google Earth schon mit drei Klicks im tiefen Einheitsblau des Planeten verschwindet. Die Bayern selbst sind dabei nichts weiter als ein exorbitant kleiner Teil des parasitären Menschbefalls unter dem die Erde bereits seit ca.15 Millionen Jahren leidet und man müsste schon durch ein Mikroskop von immensen Ausmaß blicken, um irgendetwas anderes dabei zu entdecken. Luise Kinseher, bekannt als Mama Bavaria vom Nockherberg, kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und hat sich für ihr aktuelles Kabarettsolo in ein weit entferntes extraterrestrisches Observatorium inmitten ihres großen Herzens zurückgezogen und das mal an und für sich global betrachtet: Wie wirkt sich das bayerische Mantra „Mia san Mia“ eigentlich auf eine Schafherde in Neuseeland aus? Stimmt es wirklich, dass bei jeder bayerischen Fahnenweihe im indischen Ozean ein Matrose stirbt? Und ist es wahr, dass in China eher ein Sack Reis umfällt, als dass ein Franke einen Maßkrug ext? Kommt der Islam aus der Yucca Palme oder fürchten wir uns vor Hirngespinsten? Hat sich deshalb der Bayer seine „Heimat“ nur ausgedacht? Wie denkt die letzte Nonne Bayerns darüber und was hat die Schützenliesel damit zu tun?

Tribüne ist überdacht, Bewirtung ab 18:00 Uhr, Karten ab 27 Euro. Dauer der Veranstaltung ca. 2,5 Stunden. Rollstuhlfahrer erhalten eine Freikarte, Begleitperson zahlt voll. Karten bei Ot-Tickel und in der Gemeindeverwaltung Hahnbach.
 

Am Donnerstag, den 2.6.22 spielt dort Dreiviertelblut "Diskothek Maria Elend"

Die Kernkompetenz von Dreiviertelblut ist die tabulose,  lustvolle und frech-grinsende Begegnung mit dem Tod und allem Düster-Morbiden: bei der exzessiven Party der tanzenden Untoten am „Campo Santo“ geht es bemerkenswert lebensfroh zu,
„Unter Deim Bett“ gibt es schaurige Halbwesen, und längst verdrängte nächtliche Kinder-Ängste werden wieder gespenstisch fühlbar. Und im Eiscafé „Lupa di Roma“ verwandelt sich eine elegante Dame in einen blutrünstigen Werwolf und eine gefällige Schlagerschnulze in ein bizarres Klangexperiment. Optimismus gibt es im Rauschzustand: die wonnige Liebeserklärung „Schwupp Marie“ zaubert ein breites Grinsen ins Gesicht.  In diesem Tanz zwischen den Welten, zwischen dem Chaos der Gegenwart und dem Bewusstsein für das Jenseitige, geht es jederzeit um Grundwerte und -überzeugungen, um Menschlichkeit – um Essentielles.  
„Auf und davo“, eine Elegie vom Werden und Vergehen, bekennt im stillsten Moment am Lagerfeuer ehrfürchtig, dass die menschliche Fähigkeit zu begreifen begrenzt ist. Sebastian Horn dankt in „Odlgruamschwimmer“ einer Frau, die ihn als Kind vor dem sicheren Tod bewahrt hat, indem sie ihn – sie war sechs, er war drei – aus der Odelgrube gezogen hat.  Mit „Maria Elend“ wird die wahre und erlösende Liebe angerufen, als letzte Hoffnung auf Rettung. Die ist in einer der wohl bewegendsten Geschichten der deutschen Geschichte bereits aufgegeben: Georg Elser hat versucht Millionen Menschen zu retten. „13 Minuten“ formuliert die letzten, traurig-düsteren Gedanken des Hitler-Attentäters in der Todeszelle: „Ich habe den Krieg verhindern wollen“. Elf Geschichten, elf Stücke voller Ehrlichkeit vereint auf einem Album, das neue Schönheit sucht und sie im phantastischen Realismus findet. Diskothek Maria Elend bedeutet: die Liebe zu echter, handgemachter Musik in Mitten des Strudels, und der bezaubernde Widerspruch, ausgerechnet im lebensfrohen Feiern Spiritualität, Demut, Empathie und Hoffnung empfinden zu können.

Tribüne ist überdacht, Bewirtung ab 18:00 Uhr. Karten ab 33 Euro.Karten bei Ot-Tickel und in der Gemeindeverwaltung Hahnbach.
Dauer der Veranstaltung ca. 2,5 Stunden
Rollstuhlfahrer erhalten eine Freikarte, Begleitperson zahlt voll

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