Jahreshautpversammlung der Waldbesitzervereinigung Sulzbach-Rosenberg

Diplom-Forstwirt Dr. Christian Kölling informierte ausführlich, über Möglichkeiten als Waldbesitzer beim Klimawandel.

Sehr gut besucht war die Jahreshauptversammlung der Waldbesitzervereinigung Sulzbach-Rosenberg w.V. (WBV) im Gasthof Kopf in Altmannshof. Mit eindeutiger Mehrheit beschloss die Versammlung die Erhöhung des Mitgliederbeitrages von jährlich acht auf zwölf Euro.

Vorsitzender Robert Pirner berichtete, dass seit der Gründung vor 47 Jahren die Zahl der Mitglieder auf 1775 (mit einer Waldfläche von 12.256 Hektar) angewachsen sei. Neben den Gebietsversammlungen in Süß, Neukirchen und Auerbach wurde im vergangenen Wirtschaftsjahr bei sechs Waldbegängen über verschiedene waldbauliche Themen informiert. Groß sei das Interesse an einer Exkursion im Truppenübungsplatz Grafenwöhr und an der Forstmesse in Roding gewesen.

Zur Präsentation in der Öffentlichkeit beteiligte man sich am Weihnachtsmarkt in Sulzbach-Rosenberg. Großes Lob richtete Pirner an die vom Borkenkäferbefall betroffenen Waldbesitzer für die fast reibungslose Aufarbeitung des Schadholzes. Der Maschinenpark wurde um einen Liegendholzspalter erweitert. Hinzu komme ein weiterer Holzhäcksler. Anfallende Schäden an Maschinen sollen nur an deren Standorten von fachkundigen Personen behoben werden.

Die Geschäftsführer Jörg Berendes und Uwe Gmach informierten über den Holzmarkt. Durch den trockenheißen Sommer und Herbst 2015 habe sich eine Borkenkäferkalamität aufgebaut, die Preisabschläge mit sich brachte. Dieses Damoklesschwert schwebe noch über dem Holzmarkt und sei auch für eine Zurückhaltung in der Einschlagstätigkeit bei Frischholz mit ursächlich. Dennoch seien durch den Anstieg der Baugenehmigungen und dem überproportionalen Zuwachs beim Holzhausbau die Konjunkturaussichten als sehr gut anzusehen.

Eine Belastung stelle die gute Versorgung der Sägewerke aus dem europäischen Ausland dar. Deshalb sei eine Pflege der Kundenbeziehung durch Termintreue, Verlässlichkeit und kontinuierliches Liefern besonders wichtig. Der Holzpreis habe sich nach Tiefstpreisen um das Jahr 2003 bis zu einer Hochpreisphase 2013 nun auf ein mittleres Preisniveau stabilisiert. Die weitere Entwicklung sei von Käferholzimporten und Schadmengen in Südbayern abhängig. Geplante Durchforstungen sollen sofort angepackt und bis spätestens Ende Februar abgeschlossen werden.

Als Unterstützung einer aktiven Waldwirtschaft werde eine kostenlose Beratung durch staatliche Revierleiter und Geschäftsführer der WBV angeboten. „Die Zukunftsaussichten für Rohstoff Holz sind und bleiben nicht schlecht – es müssen nur die Chancen genutzt werden.“ Eine nachhaltige Waldnutzung sei eine Versicherung für Waldbesitzer.

Zum Thema „Klimawandel – was kann man als Waldbesitzer tun“ informierte Diplom-Forstwirt und Bereichsleiter „Forsten“ Dr. Christian Kölling vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) aus Roth. Das Gebot der Stunde seien Baumartenvielfalt und Anpassung. Bei ansteigenden Temperaturen reiche die jetzige Niederschlagsmenge nicht mehr aus. Hitzesommer wie im Jahre 2015 haben besonders die Zunahme und den Befall des Borkenkäfers zur Folge.

Reinbestände aus Fichte und Kiefer seien dafür sehr anfällig. Dies sei mit hoher Sicherheit erst der Anfang einer langen Entwicklung im Klimawandel. Man brauche aber nicht tatenlos zusehen. Es gelte, den Wald durch einen Umbau mit bewährten und zukunftsangepassten vielfältigen Baumarten im Mischbestand den sich ändernden klimatischen Bedingungen anzupassen. Empfehlenswert seien daher vermehrt Baumarten aus wärmeren Regionen.

Die Forstwirtschaftliche Vereinigung der Oberpfalz (FVO) wurde durch deren Vorsitzenden, Josef Liegl, als Dachverband aller Forstbetriebsgemeinschaften vorgestellt. Er betonte, dass die Waldbewirtschaftung und Teilnahme am Markt nicht vernachlässigt werden dürfen.

In ihren Grußworten würdigten MdL Dr. Harald Schwartz, stellvertretender Landrat Franz Birkl und Simon Lösch für den Bayerischen Bauernverband die Aktivitäten und Leistungen der WBV. Forstdirektor Richard Schrecklmann (AELF) wies besonders auf die finanziellen Fördermöglichkeiten beim Waldumbau hin und empfahl die Bildungsangebote für Waldbesitzer zu nutzen.

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