Orgel-Schnuppertag in der Pfarrkirche

Die Organistin Renate Werner aus Iber wusste genau Bescheid über die Hahnbacher Binderorgel und motivierte auch einen Jugendlichen zu weiterem Üben.

Die Orgel , die „Königin der Instrumente“ konnte man in der St. Jakobus-Pfarrkirche am vergangenen Wochenende genau inspizieren. Renate Werner, Organistin der Pfarrei, öffnete die sonst verschlossenen Orgelportale und zeigte den Zuhörern deren ansonsten geheimes Innenleben. Mit viel Geduld antwortete sie auf die verschiedensten Fragen und wusste zudem für das Orgelspielen zu begeistern.

Neben ihr bespielen die romantische Hahnbacher Orgel, deren älteste Teile noch von 1770 stammen, Wolfgang Rau, Irene Klier und Christoph Weiß mit sehr viel Freude. Diese war auch bei Renate Werner fast körperlich zu spüren, als sie unter anderem den „Schweller“ erklärte und man die Schwingtüren sich öffnen und schließen sah. Ein jugendlicher Organist durfte sich gleich an dem auf 33 Register erweiterten zweimanualigen Spieltisch erproben. Allen gefiel auch das historische Rokkokogehäuse der Orgel mit den schmückenden Prospektpfeifen. Die Metall- und Holzpfeifen, die Windanlage oder die Tontraktur zeigte Werner zudem gerne den Besuchern.

Waren manche Begriffe auch fremd, so lernte man bald das mit 24 Stimmen besetzte Oberwerk, das Haupt-, Pedal- und Schwellwerk und die Koppeln kennen. Klänge wie „Trompete, Gamba, Aeoline, Oboe, Nasard, Mixtur“ oder gar „Vox coelestis“, also „Himmelsstimme“, durfte man auch einzeln hören und sich vom breiten Feld dieser Binderorgel begeistern lassen.

Die Besonderheit, nämlich die Verschiebbarkeit des Spieltisches mit drei möglichen Anschlüssen, habe aber durchaus Auswirkungen auf das Hören des Organisten, erklärte Werner. Es sei nämlich immer viel Feingefühl nötig, um auf das Singen der Gemeinde einzugehen. Doch „die Hahnbacher sind wunderbare, gute und auch laute Sänger“ versicherte sie und „die Akustik hier ist einfach ein Traum“. So liebe sie zum Beispiel durchaus die Schubertmesse, welche nicht selten gerade bei Beerdigungen gefragt sei und bei der spätestens beim „Wohin soll ich mich wenden?“ Hunderte von Gottesdienstbesuchern „in schönem Tempo“ mitsängen.

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