Geschichte des Marktes Hahnbach
Mit Erchinbertus des Hanbach, einem Ministerialen des Bischofs von Bamberg tritt der Markt 1121 - sein Name bedeutet Siedlung am Bach eines Han(-n)o - in das Licht der Geschichte. Der genannte Erchinbert und seine Brüder Otto und Arnold besaßen damals im Ort rechtslehenbare Güter.
Nach dem Tode des Grafen Gebhard von Sulzbach (1188), zu dessen Grafschaft Hahnbach gehört hat, verkaufte dessen Tochter Adelheid u. a. Hahnbach an Kaiser Friedrich I. Dieser stellte hier eine Urkunde zu Gunsten des Klosters Berchtesgaden im Jahre 1189 aus. Mit der Erbschaft des letzten Hohenstaufen Konradin fiel im Jahr 1268 auch Hahnbach an dessen Oheim Herzog Ludwig den Strengen. Das Salbuch des Herzogs nennt Hahnbach als Mittelpunkt eines Amtes. Im Umland des Ortes lagen als Zugehörungen die Orte Traßlberg, Altmannshof, Schwaighof, Unterschwaig, Obersdorf, die Laubmühle, Großenfalz und ein Dorf Helbrechtsperg (vermutl. Heldmannsberg, Landkreis Hersbruck).
Wahrscheinlich noch 1369 verkaufte Marquard der Hanbeck die Reichslehen in Hahnbach an Hanns und Ott die Strupperger. 1375 belehnte Kaiser Karl IV. den Hans Heckels mit dem Reichsgut zu Hahnbach, das dieser von Hanns Strupperger gekauft hatte, mit der Erlaubnis, daraus Afterlehen machen zu dürfen. 1457 brannte die obere Hälfte des Marktes ab. Etwa in den vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts fand die Reformation auch in Hahnbach Eingang, bis 1626 die Gegenreformation des katholischen Bekenntnisses wieder eingeführt wurde. Eine Pestepidemie (1582) und der Dreißigjährige Krieg brachten schwere Zeiten für Hahnbach. 1632 erhielt der Ort durch die Familie Barth ihr Bürgerspital, 1842 wurde ein Institut der Armen Schulschwestern gegründet, am 1. Januar 1853 eine Brief- und Fahrpostexpedition eröffnet.
Ein bedeutendes Bauwerk ist die spätgotische Pfarrkirche St. Jakob (1434 wurde der Chor vollendet, das südliche Nebenschiff 1467 gebaut). Der 1521 angebaute Westturm zeigt nur geringe Änderungen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. (Alter im Taufstein mit der Jahreszahl 1556. Stukkaturen im Rokokostil).
In Hahnbach wurden geboren der Liederdichter, Komponist und spätere Hofkapellmeister in Hahnbach, Andreas Raselius (1562 bis 1602), der letzte Abt des Klosters Michelfeld Maximilian Prechtl (geb. 1757), Verfasser theologischer Werke, Förderer des Schulwesens und Freund der Armen, und Johann Baptist Weigl, Domkapitular, Theologieprofessor und Komponist (geb. 1783).
Mit der Eingliederung der Gemeinden Adlholz, Iber, Kötzersricht, Irlbach, Mimbach, Süß und Ursulapoppenricht wurden 1972 im Rahmen der Gebietsreform 24 Orte als neue Gemeindeteile angeschlossen.
Quelle: Dr. Heribert Batzl, Amberg