19. Jahrhundert

Bereits 1808 verliert Hahnbach durch die Strukturreformen unter König Max I. Joseph und seinem „allmächtigen“ Minister Montgelas die Eigenständigkeit und wird zu einem „Organ des zentralistischen Staats“.

Doch heiße Diskussionen und Intrigen gibt es weiterhin fast während des ganzen 19. Jahrhunderts bezüglich der Frage, was die Bürger nun wollen: „eine Ruralgemeinde oder eine magistratische Verfassung“.

Die erstere Form, als Landgemeinde registriert zu werden, kommt den Bürgern deutlich günstiger, da dann keine Landwehr aufgestellt werden muss. Die Bürger haben sich dafür nämlich selbst einzukleiden und regelmäßig zu üben. Doch dies kostet relativ viel (zu viel) Geld und auch (zu viel) Zeit. Und diese hat man auch schon damals offensichtlich nicht, bzw. man weiß sie ganz anders zu nutzen. Schließlich lebt man „von der Hände Arbeit“ und den Erträgen auf den Feldern und im Stall.

Eine magistratische Verfassung bedeutet aber höheres Ansehen, mehr Rechte und eine deutliche Aufwertung der Gemeinde.

Man hat dann nicht „nur“ einen Gemeindevorsteher, sondern einen „richtigen“ Bürgermeister mit Räten usw. Zuerst entscheidet man sich für eine Einstufung als Rural-, sprich Landgemeinde, dann aber für eine magistratische Verfassung. Aber 1857 will man wieder eine Ruralgemeinde werden, primär aus finanziellen Gründen, sprich der dann nicht benötigten Landwehr. Erst 1869 ist es dann soweit: ein neues Gemeindeedikt spricht dem Gemeindevorsteher auch den Titel des Bürgermeisters zu.

Gestritten wird auch unter anderem wegen der geplanten Errichtung eines Klosters der Armen Schulschwestern in Hahnbach. Der Priester und Kirchenrechtsprofessor Johann Baptist Kotz treibt diese Idee voran, obwohl ein großer Teil der Bürger dagegen ist.
Doch am 28. August 1842 ziehen bereits die ersten Schulschwestern feierlich in ihr neues Gebäude ein. Noch heute sind die Hahnbacher Schwestern vielen in bester Erinnerung. Denn das Kloster erweist sich von Beginn an als Segen für Hahnbach, nicht nur für Mädchen, die dort zu geprüften Hauswirtschafterinnen ausgebildet werden. Gerade in schwierigen Zeiten und besonders während der Weltkriege sind die Nonnen in vielerlei Hinsicht oft sicherer und fester Angelpunkt in mancher Notsituation.

Am 8. Februar 1998 aber geht die Ära der Schulschwestern unserer Lieben Frau in Hahnbach zu Ende. Obwohl man im Vorfeld unermüdlich versucht hat, sie in Hahnbach zu halten. Nach 155 Jahren werden die fünf letzten Schwestern, Oda, Luitfrieda, Patrona, Audita, und Germella mit einem feierlichen Gottesdienst und einem hoch emotionalen Festabend verabschiedet.

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